November 1945: Nach sechs Jahren Krieg und Zerstörung beginnt im Nachkriegseuropa der Hunger: Städte und Fabriken liegen in Schutt und Asche. Felder und Höfe sind geplündert. Drei aufeinanderfolgende Eiswinter halten Einzug. Millionen von Menschen sind obdachlos, auf der Flucht und ohne Antwort auf die Frage: Wovon wird meine Familie satt? Es fehlt an allem: An Schutz und einer Bleibe in den Trümmern, an Essen zum Sattwerden, Kohlen zum Heizen, an Kleidung, Saatgut, Werkzeug und bezahlter Arbeit.
Während die Weltpolitik die Weichen für den Wiederaufbau Europas stellt, beschließen 22 amerikanische Wohlfahrtsorganisationen, von Mensch zu Mensch zu helfen. Gemeinsam gründen sie am 27. November 1945 den gemeinnützigen, überparteilichen, überkonfessionellen und nichtstaatlichen Dachverband C.A.R.E. – Cooperative for American Remittances to Europe Inc. Die Idee des CARE-Pakets wird geboren und die bis dahin größte Hilfsaktion der Geschichte beginnt.
100 Millionen CARE-Pakete erreichten in den Folgejahren das hungernde Europa. Allein zehn Millionen CARE-Pakete helfen in Deutschland. Gefüllt mit Lebensmitteln und später auch Werkzeug, Kleidung, Saatgut, Schulspeisungsbrei und anderen Hilfsgütern lindert das CARE-Paket große Not – bis heute.
Irmingard Kruse, Zeitzeugin und CARE-Spenderbeirätin aus Lübeck, erinnert sich: „Wir waren fünf Kinder, das sechste war unterwegs, als 1946 das erste CARE-Paket aus den USA bei uns eintraf. Was für eine riesige Freude für unsere Familie, die nach der Flucht aus dem Osten in Lübeck gestrandet war – mit Nichts. Wir lebten zu siebt in einem einzigen Raum, hungerten und froren. Unsere Mutter nähte aus Stoffresten Kleider oder räufelte alte Stricksachen auf. Unser Vater schnitzte uns Holzsandalen. In einem benachbarten Garten durften wir Fallobst aufsammeln. Die CARE-Pakete brachten plötzlich wieder Hoffnung in diese Zeit der Not.“
Als Reaktion auf die Währungsreform in den Westzonen und den westlichen Sektoren Berlins blockiert die Sowjetunion am 24. Juni 1948 alle Land- und Wasserzugänge zu West-Berlin. Eine Versorgung der Bevölkerung durch die Westalliierten – wie bisher – wird unmöglich. Als einzige private Organisation hält CARE seine Hilfe für die Berliner Bevölkerung aufrecht. Die Luftbrücke wird gegründet und im 90 Sekundentakt fliegen „Rosinenbomber“ Nahrung, Kohle und Hilfsgüter in die abgeriegelte Stadt, darunter allein 200.000 CARE-Pakete.
Bald weitete sich die Hilfe von CARE auf andere Kontinente aus. In vielen Ländern entstehen CARE-Organisationen, um die einst empfangene Unterstützung weiterzugeben und in die Welt zu tragen. 1980 gründete sich CARE in Deutschland. Heute ist CARE ein internationales Netzwerk: 14 eigenständige CARE-Organisationen mit einem Generalsekretariat in Genf leisten Hilfe zur Selbsthilfe für Menschen in größter Not und Armut in derzeit 90 Ländern. Aus dem Nahrungsmittel-CARE-Paket von einst ist nachhaltige Hilfe ohne Verfallsdatum geworden; Hilfe zur Selbsthilfe, die nicht mehr importiert, sondern vor Ort mit der Bevölkerung entwickelt, eingekauft, umgesetzt und bewertet wird. Hilfe, die wirkt, Hilfe, die Leben rettet, Zukunft schenkt und Menschen über die Kontinente hinweg miteinander verbindet, das ist seit 70 Jahren Ziel und Maßstab der Arbeit von CARE. Aktuell erreicht diese Hilfe 72 Millionen notleidende Menschen in 90 Ländern.
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Gründung | 29. August 1980 |
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Schirmherrin | Prof. Dr. Rita Süssmuth |
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